Deckel drauf!

Kürzlich nahm ich an einer Eigentümerversammlung teil. Obschon es immer an solchen Versammlungen die gewissen, unangenehmen Themen hat, war dieses Mal die Stimmung besonders stark gedämpft. Spätestens beim Traktandum Budget war dann auch jedem der Grund klar: Die Nebenkosten steigen nicht nur beim Teil für den Strom um rund 20%, nein, auch der Gasverbrauch wird ab 1. Oktober massiv mehr kosten. Die Gemeinschaften erwartet für jeden Eigentümer pro Monat Mehrkosten von CHF 250.00.

Die mögliche Strom- und Gasmangellage verursacht durch den Angriffskrieg Russlands, verbunden mit dem zögerlichen Zubau von erneuerbaren Energiequellen und anderen Faktoren führt nun zu einer unberechenbaren Situation am Energiemarkt. Und zahlen darfs dann wie immer «der Kleine».

 

Fachleute rechnen mit 6% Energieersparnis pro 1°C tieferer Raumtemperatur. So ist es ratsam die Raumtemperatur auf die vom Bund vorgeschlagenen 19°C einzustellen und nachts eine Absenkung auf 16°C vorzusehen. Mit diesen Einstellungen und dem richtigen Lüften kann so ein wichtiger Beitrag geleistet und das Budget entlastet werden. Zudem empfehle ich Ihnen wenn immer möglich Strom zu sparen. Im Winter sind wir Stromimporteure und somit ist jedes gesparte Watt eine Entlastung. Lieber einmal mehr die Wäsche zum Trocknen aufhängen als Tumblern; verzichten Sie an Weihnachten auf die Leucht-Rentiere im Garten. Und wie es Alt-Bundesrat Adolf Ogi vorgezeigt hat: Immer mit Deckel kochen.

 

Auch die Stadt Steckborn hat aktuell noch Hausaufgaben, wenn es ums Energiesparen geht. Aktuell diskutieren wir über die diesjährige Weihnachtsbeleuchtung, aber auch über einen veränderten Betrieb der Strassenbeleuchtung.

 

Sehr gespannt bin ich auf die Studie über einen Wärmeverbund mit Seewassernutzung, welche vor kurzem in Auftrag gegeben wurde. Synergien sind nicht nur in der ARA mit der Restwärmenutzung vorhanden, sondern auch die bevorstehenden Strassensanierungen im Bereich Seestrasse und Altstadt (zB. Kehlhofplatz) stehen an und können die Leitungsverlegung massgebend positiv beeinflussen. Aus diesem Grund wäre eine Detailplanung für die erste Etappe im 2023 richtungsweisend und bestens terminiert.

 

Stephan Marty

Ihr Stadtrat